Mit Sicherheit durchs Netz

"Let's encrypt" - Lasst uns verschlüsseln - So nennt sich die jüngste Zertifizierungsstelle, die sich zum Ziel gesetzt hat verschlüsselte Verbindungen im Internet zum Standard zu machen.

Bis heute verläuft der überwiegend große Teil der Datenströme ohne Verschlüsselung durchs Internet , im "Klartext" sozusagen. Im Unterschied zur klassischen Postkarte können die Informationen am Transportweg nicht nur mitgelesen sondern auch auf schädliche Weise manipuliert werden. Die Notwendigkeit sicherer Verbindungen für Websites wurde bereits 1994 von den Entwicklern des "Netscape Navigators" erkannt und erstmalig implementiert - die Geburtsstunde von HTTPS.

Die Kosten und der hohe Aufwand für die Implementation des dafür notwendigen Sicherheitszertifikats haben dazu geführt, daß diese Technologie der großen Masse an Websites vorenthalten blieb. So beschränkt sich HTTPS bis heute großteils auf Netbanking, Onlineshops, oder Intranetanwendungen. Selbst "Mega Sites" haben die Verschlüsselung erst vor relativ kurzer Zeit standardmäßig eingeführt, wie zB. die Google Suche (2011) oder Facebook (2013).

Zur Überwindung der Implementationshürde  wurde von "let's encrypt" das ACME (Automated Certificate Management Environment) Protokoll ins Leben gerufen. Mit Hilfe von ACME erfolgt bei "let's encrypt" die automatisierte Überprüfung der Inhaberschaft einer Domain. Mit einer speziellen, im Webspace der Domain abgelegten Datei wird überprüft ob der Antragsteller auch wirklich die Kontrolle über den Webhost besitzt. Auf Basis dieser Überprüfung können sogenannte "Domainvalidierte Zertifikate" ausgestellt werden. Besuchern wird damit nicht nur eine sichere Verbindung garantiert, sondern auch die Gewissheit, daß die Kommunikation tatsächlich mit der in der Adresszeile des Browsers angezeigten Domain abläuft.

Der kostenlose Dienst setzt dabei auf größtmögliche Transparenz und offene Standards. Er wird von der Internet Security Research Group (ISRG) angeboten, einer gemeinnützigen Organisation die hauptsächlich von der EFF, Mozilla Foundation, Cisco Systems und Akamai Technologies unterstützt wird.